Steering Board übernimmt neuen assoziierten aeroHEALTH-Partner: UniBW

CMA, Kooperationsgruppe Comprehensive Molecular Analytics, frei, alle Nutzungsrechte bei Helmholtz Zentrum München

Das "Institut für Chemie und Umwelttechnik" an der Fakultät für Maschinenwesen der Universität des Bundes wehr München (UniBW M) ist auf die chemische Analyse von Umweltproben spezialisiert. Das Institut verfügt über ein breites Spektrum an Messtechniken zur Untersuchung von organischen und anorganischen Substanzen in flüssigen, festen und gasförmigen Matrices.
Schwerpunkte der Forschungsaktivitäten sind die Aerosolforschung, insbesondere die chemische und physikalische Charakterisierung von Luftschadstoffen und klimarelevanten Verbindungen, sowie die Messung von Abgasen bei Verbrennungsprozessen. Ein Schwerpunkt der aktuellen und zukünftigen Forschung liegt in der Untersuchung der Abgase von Schiffen, Flugzeugtriebwerken und dem Straßenverkehr sowie der Erprobung moderner Abgasnachbehandlungssysteme. Hierfür können die Einrichtungen der Fakultät, wie z.B. ein Fahrzeug-Rollenprüfstand inkl. CVS-Tunnel, verschiedene Leichtmotorenprüfstände, ein Flugzeug-Brennkammersimulator und ein Hubschrauber-Gasturbinenprüfstand genutzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Erforschung der verkehrsbedingten Emissionen aus Nichtverbrennungsprozessen. Dazu gehört der Abrieb von Bremsen, Reifen, Antriebskomponenten und Fahrbahnoberflächen.

Geleitet wird das Institut von Prof. Dr. rer. nat. Thomas W. Adam - Mitglied der Expertenkommission PMP (Particle Measurement Program) bei der UNECE (United Nations Economic Commission For Europe) -, die derzeit ein gesetzlich vorgeschriebenes Prüfverfahren zur Regulierung von Bremsstaub in der Automobilindustrie entwickelt.


Faktenakte Prof. Dr. Thomas Adam, Diplom-Chemiker & Aerosolwissenschaftler
- seit 2017: Ordentlicher Professor am Institut für Chemie und Umwelttechnik an der Universität der Bundeswehr München.
- seit 2017: Stellvertretender Direktor am CMA-HMGU
- 2016: Gründung von Adviron Environmental Consulting
- 2011-2015: AUDI AG Ingolstadt, Abgasprüfstelle
- 2007-2010: Europäische Kommission Joint Research Centre Ispra, Referat Verkehr und Luftqualität - 2002 - 2007: GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, jetzt HMGU
- 2001: Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven

Ein weiteres Arbeitsgebiet liegt in der Untersuchung von Alterungsprozessen in der Atmosphäre und deren Einfluss auf die Zusammensetzung der städtischen, ländlichen und alpinen Umgebungsluft.
Die vom Institut durchgeführten chemisch-physikalischen Untersuchungen werden durch biologische Analysen (z.B. In-vitro-Zellstudien) am JMSC unterstützt. Ziel ist es, einen Hinweis auf mögliche Gesundheitsgefährdungen für den Menschen zu geben. Zu diesem Zweck verfügt das Institut über ein modernes mobiles Messlabor für Immissions- und Emissionsanalysen. Ein Spezialgebiet des Instituts ist die Echtzeitmessung von gasförmigen organischen Schadstoffen bei Verbrennungsprozessen. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, das es ermöglicht, eine Vielzahl von gesundheitsschädlichen Kohlenwasserstoffen im Spurenbereich gleichzeitig zu erfassen. Das Verfahren ermöglicht Online-Prozesskontrollen an Verbrennungsmotoren, Hausheizungen, Kraftwerken und Industrieanlagen. Das Institut nutzt dazu die Technik der Flugzeit-Massenspektrometrie gekoppelt mit weichen Photoionisationsverfahren, also der Einzelphotonen-Ionisation (SPI) und der resonanzverstärkten Multiphotonen-Ionisation (REMPI). Die Anwendungsfälle für die Arbeiten des "Instituts für Chemie und Umwelttechnik" sind zahlreich. Aber um der Zeit voraus zu sein, ist eine strategische, disziplinübergreifende Zusammenarbeit von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grund hat das Institut im Sommer 2018 einen Kooperationsvertrag mit dem Helmholtz Zentrum München unterzeichnet. Im Rahmen dieser Kooperation arbeiten derzeit rund 50 Wissenschaftler und Ingenieure der Universität der Bundeswehr München, des Helmholtz Zentrums München und der Universität Rostock aus den Bereichen Maschinenbau und Umwelttechnik, Chemie, Physik und Biologie an der Erforschung von gasförmigen Schadstoffen und Feinstaub in Emissionen und in der Atmosphäre sowie deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt.